Aluminium schweißen mit WIG: Tipps und Tricks

Aluminium ist wegen seiner geringen Dichte und hohen Festigkeit sehr beliebt. Es ist aber schwierig zu schweißen. Das liegt an der schnellen Bildung einer Oxidschicht.

Um es zu schweißen, muss man die Oberfläche gut vorbereiten. Man braucht auch die richtige Ausrüstung. Mit den richtigen Techniken kann man Aluminium sicher und gut verschweißen.

Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg

Bevor man mit dem Schweißen von Aluminium beginnt, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Man muss alle Verschmutzungen wie Fett und Öl mit einem Mikrofasertuch entfernen. Danach muss man die Oxidschicht mechanisch abtragen, zum Beispiel mit einem Kunststoffvlies oder einer Edelstahldrahtbürste.

Reinigung und Entfernung der Oxidschicht

Die Oxidschicht hat eine hohe Schmelztemperatur. Sie muss entfernt werden, um das Schweißen zu erleichtern. Man kann sie auch durch Schweißen mit Wechselstrom entfernen. Dabei nutzt man eine Wolframelektrode mit Kalotte, die die Oxidschicht vorantreibt.

Eine gute schweißnahtvorbereitung und schweißnahtvoreinigung ist für das Aluminiumschweißen entscheidend. Sie ermöglicht eine schweißnahtentfettung, schweißnahtoxidentfernung und schweißnahtaktivierung. So wird eine hochwertige schweißnahtbearbeitung möglich.

“Geduld und Hartnäckigkeit werden als Schlüssel zum Erfolg beim Meistern des Aluminiumschweißens genannt.”

Der richtige Schweißbrenner und die Ausrüstung

Beim Schweißen von Aluminium gibt es verschiedene Methoden wie WIG-, MIG- und Plasma-Schweißen. Für dünnere Bleche bis 12,5 mm ist WIG-Schweißen mit Wechselstrom ideal. Dabei sollte man eine grüne, undotierte Elektrode für Aluminiumlegierungen verwenden.

Bei dickeren Blechen ist MIG-Schweißen besser geeignet. Es erzielt eine höhere Abschmelzleistung. Ein gebogener Brennerhals hilft, den Stromübergang zu verbessern. Die Verschleißteile müssen speziell für Aluminium sein, um Reinheit zu gewährleisten.

SchweißverfahrenGeeignet fürBesondere Anforderungen an Ausrüstung
WIG-SchweißenDünnere Aluminiumbleche bis ca. 12,5 mmGrüne, undotierte Wolframelektrode
MIG-SchweißenDickere AluminiumblecheGebogener Brennerhals, Verschleißteile für Aluminium

Wichtig ist, die richtige Ausrüstung für das Schweißverfahren zu wählen. So entstehen hochwertige Schweißnaht und Verunreinigungen werden vermieden.

alu schweißen wig: Stromstärke und Schutzgas einstellen

Beim WIG-Schweißen von Aluminium ist es wichtig, die richtige Stromstärke und das passende Schutzgas zu wählen. Die Stromstärke sollte auf die Dicke des Blechs abgestimmt sein. Hier sind die Empfehlungen:

  • Für Aluminium bis 2,0 mm Dicke: 120 A Stromstärke
  • Für Aluminium bis 4,0 mm Dicke: 200 A Stromstärke
  • Für Aluminium bis 6,0 mm Dicke: 250 A Stromstärke

Ein zu hoher Schweißstrom kann das Aluminium zu schnell schmelzen lassen. Es ist wichtig, die Stromstärke während des Schweißens zu überwachen und anzupassen.

Beim Aluminium-WIG-Schweißen wird meist Argon oder ein Argon-Helium-Gemisch verwendet. Für dünne Bleche ist reines Argon gut. Bei dickeren Blechen ist ein Argon-Helium-Gemisch mit 25% bis 75% Helium besser.

“Eine Faustregel besagt, bei Argon als Schutzgas sollten 5-10 Liter pro Minute zugegeben werden.”

Die richtige Einstellung von Stromstärke und Schutzgas ist für gutes Aluminium-WIG-Schweißen sehr wichtig. Mit der richtigen Anpassung erreichen Sie tolle Schweißergebnisse.

Richtige Drahtwahl und Drahtzufuhr

Beim Aluminiumschweißen ist die richtige Schweißdrahtauswahl sehr wichtig. Man muss den Draht je nach Material und Nahtqualität wählen. Schweißdrahtlegierungen wie AlMg oder AlSi sind oft gut. Ein schweißdrahtdurchmesser von 3,2 mm oder etwas mehr ist ideal.

Drahtstärke und Legierung auswählen

Aluminium ist ein schweißdrahtweiches Material. Deshalb braucht man beim schweißdrahtvorschub besondere Vorsicht. Man sollte schweißdrahthandhabungs-Rollen mit einer U-förmigen Nut benutzen, um den Draht nicht zu verformen.

Ein schweißdrahtförderungs-System, das Push-Pull-Systeme nennt man, kann die Drahtzufuhr erleichtern. Der Brenner zieht den Draht und ein Vorschubmotor sorgt für die Vorwärtsbewegung.

LegierungBeschreibungVerwendung
AlMgMagnesium-haltige AluminiumlegierungFür hochwertige Schweißnähte, beständig gegen Korrosion
AlSiSilizium-haltige AluminiumlegierungKosteneffiziente Lösung, gute Fließeigenschaften

“Beim Aluminiumschweißen muss auch der richtige Zusatzwerkstoff in Form eines Schweißdrahts ausgewählt werden.”

Handhabung und Arbeitstechnike

Effizientes schweißnahtaufbau und schweißnahtoptimierung von Aluminium erfordern geschickte Handhabung. Beim schweißnahtplanung und schweißnahtführung ist es wichtig, von unten nach oben zu arbeiten. So wird das Material gleichmäßig aufgetragen.

Den Zusatzdraht sollte man fest in das Schmelzbad einbringen. Man sollte nicht zögerlich vorgehen.

Effizientes Schweißen von Aluminium

Die schweißnahtpositionierung und schweißnahtüberlappung sollte von beiden Seiten durchgeführt werden. Das sorgt für eine stabile und dichte schweißnahtgüte. Es ist auch ratsam, etwas mehr Material aufzutragen. So hat man beim Schleifen genug Spielraum.

Durch geschickte Handhabung und gezielte Arbeitstechniken lassen sich hochwertige Aluminium-Schweißnähte erzielen.

TechnikBeschreibung
SchweißnahtaufbauVon unten nach oben arbeiten, um Material gleichmäßig aufzutragen
ZusatzdrahtführungZusatzdraht fest in das Schmelzbad einbringen, nicht zögerlich vorgehen
SchweißnahtpositionierungWenn möglich, von beiden Seiten schweißen für stabile und dichte Naht
MaterialüberschussEtwas mehr Material auftragen als nötig, um Spielraum für Nachbearbeitung zu haben

“Durch geschicktes Handhabung und gezielte Arbeitstechniken lassen sich hochwertige Aluminium-Schweißnähte erzielen.”

Vorwärmen und Wärmemanagement

Beim Schweißen von dicken Aluminiumblechen über 10 mm ist es klug, das Werkstück vorzuvorwärmen. Ohne schweißnahtvorwärmung fließen zu viel Wärme aus dem Schweißprozess in das Material ab. Das macht es schwer, eine gute Schweißnaht zu schmieden. Das Vorwärmen hält die Wärme im Werkstück und sorgt für ein stabiles Schmelzbad.

Während des Schweißens ist es wichtig, die schweißnahttemperaturkontrolle zu überwachen. Wenn das Werkstück zu heiß wird, sollte man die Stromstärke reduzieren. Eine gute schweißnahterwärmung und schweißnahtabkühlung sind für eine top Schweißnaht wichtig. Sie sichern auch die schweißnahtqualitätssicherung.

Das richtige schweißnahtüberwachung und Wärmemanagement hilft, Probleme wie Porosität, Risse oder Schmelzprobleme zu vermeiden. So erfüllt das Ergebnis die hohen Qualitätsanforderungen für Aluminium-Schweißverbindungen.

Empfohlene VorwärmtemperaturAluminiumstärke
100-150°C10-20 mm
150-200°C20-30 mm
200-250°Cüber 30 mm

“Eine kontrollierte Wärmeeinbringung und -abfuhr sind entscheidend für eine hochwertige Schweißnaht.”

Nachbearbeitung der Schweißnaht

Nach dem WIG-Schweißen von Aluminium ist eine sorgfältige Nachbearbeitung nötig. Sie sorgt für eine gute Optik und Oberfläche. Diese Arbeit ist wichtig, um die schweißnahtschliff, schweißnahtglättung und schweißnahtpolitur zu verbessern.

Schleifen, Polieren und Oberflächenbehandlung

Die Schweißnaht muss zuerst geschliffen werden, aber nicht komplett entfernt. Das hält die Naht. Man kann Handfeilen, Polierscheiben oder Winkelschleifer benutzen. Das Ziel ist eine glatte schweißnahtoptik.

Am Ende kann man einen schweißnahtoberflächenbehandlung wie Hitzeschutzspray auftragen. Das macht die Schweißnaht fast unsichtbar. So erreicht man ein schönes schweißnahtfinish.

NachbearbeitungsschrittBeschreibungVorteile
SchleifenEntfernen von Unebenheiten und Übergängen in der SchweißnahtGlatte Oberfläche, Beseitigung von Fehlstellen
PolierenHochglanzpolitur der NahtoberflächeÄsthetisches Erscheinungsbild, erhöhte Korrosionsbeständigkeit
OberflächenbehandlungAufbringen von Beschichtungen oder LackenLanglebiger Schutz, Kaschierung der Schweißnaht

Die richtige Nachbearbeitung macht Schweißnähte an Aluminium perfekt. So entsteht ein tolles Ergebnis.

Arbeitssicherheit und Vorsichtsmaßnahmen

Beim schweißarbeitsschutz von Aluminium sind Sicherheitsmaßnahmen sehr wichtig. Es ist wichtig, die Atemwege und den Körper vor schädlichen schweißrauchschutz, schweißgasschutz und schweißstaubschutz zu schützen. Dazu gehört das Tragen einer geeigneten Schutzmaske, auch beim Reinigen.

Es ist auch wichtig, für gute Belüftung und Absaugung am Arbeitsplatz zu sorgen. So bleibt der Raum sauber und sicher.

Beim Schweißen von Aluminium sollte man darauf achten, dass keine Oxid-Verunreinigungen in die Schweißnaht gelangen. Das würde die Qualität beeinträchtigen. Mit den richtigen schweißhitzeschutz und schweißblendschutz kann man Aluminium sicher schweißen.

Beim schweißlärmschutz ist besondere Vorsicht geboten. Schweißer sollten durch isolierende Unterlagen, trockene Schweißerschutzkleidung, Handschuhe und elektrisch isolierende Sicherheitsschuhe geschützt werden. Auch die Verwendung von Stromquellen mit Sicherheitszeichen ist wichtig.

Es ist entscheidend, dass Schweißer die richtigen Schutzmaßnahmen befolgen. Nur so können sie ihre Gesundheit und Sicherheit schützen. So lässt sich Aluminium ohne Risiken verarbeiten.

SchutzmaßnahmeBeschreibung
AtemschutzTragen einer geeigneten Schutzmaske zum Schutz vor Schweißrauch, -gasen und -staub
BelüftungGute Absaugung und technische Belüftung am Arbeitsplatz
KörperschutzIsolierende Kleidung, Handschuhe und Sicherheitsschuhe
AugenschutzSchutzbrille mit empfohlener Schutzstufe laut EN 379:2003
StromquellenVerwendung von Stromquellen mit Sicherheitszeichen [S], [K] oder 42 V

Fazit

Das Aluminiumschweißen ist eine besondere Herausforderung, aber mit den richtigen Techniken meistbar. Aluminium ist wegen seiner Leichtigkeit und Festigkeit sehr gefragt. Mit sorgfältiger Vorbereitung und spezieller Ausrüstung wie WIG-Schweißgeräte lassen sich auch komplexe Reparaturen an Aluminium-Bauteilen durchführen.

Die richtige Technik und Einstellung der Schweißparameter sind der Schlüssel. Dazu gehört eine gründliche Reinigung, die Wahl des richtigen Zusatzwerkstoffs und angemessene Wärmeableitung. Mit den richtigen Aluminiumschweißen Tipps wird die Schweißnaht sicher und effizient.

Das Aluminiumschweißen mit WIG hat viele Vorteile. Es bietet hohe Schweißqualität, geringe Wärmeeinbringung und hohe Flexibilität. Durch das Erlernen der richtigen Aluminiumschweißen Technik können sowohl Privatpersonen als auch Profis von den Vorteilen profitieren.

FAQ

Wie bereitet man Aluminium für das Schweißen vor?

Zuerst entfernt man Fett, Öl und Schmutz mit einem Mikrofasertuch. Danach entfernt man die Oxidschicht mit einem Kunststoffvlies oder einer Edelstahldrahtbürste.

Welche Schweißverfahren eignen sich für Aluminium?

Dünne Bleche bis 12,5 mm Dicke eignen sich gut für WIG-Schweißen. Dicke Bleche sind besser für MIG-Schweißen geeignet.

Welche Stromstärke und Schutzgas werden beim WIG-Schweißen von Aluminium verwendet?

Die Stromstärke passt man an die Blechstärke an. Reines Argon oder Argon-Helium-Gemisch sind als Schutzgas ideal.

Welche Aspekte sind bei der Auswahl des Schweißdrahts wichtig?

Ein nicht zu dünner Draht, etwa 3,2 mm, ist für WIG-Schweißen ideal. Transportrollen mit U-Nut vermeiden Verformungen des Drahts.

Wie kann man eine hohe Qualität der Schweißnaht sicherstellen?

Man arbeitet von unten nach oben, um das Material gleichmäßig aufzutragen. Schweißen sollte von beiden Seiten erfolgen, für eine stabile Naht.

Wann ist ein Vorwärmen des Aluminiumwerkstücks sinnvoll?

Bei dicken Aluminiumblechen über 10 mm ist Vorwärmen sinnvoll. Es hält die Wärme im Werkstück und sorgt für ein stabiles Schmelzbad.

Wie wird die Schweißnaht nach dem Schweißen nachbearbeitet?

Die Schweißnaht muss nach dem Schweißen komplett abgeschliffen werden. Man nutzt Handfeilen, Polierscheiben oder Winkelschleifer für eine glatte Oberfläche.

Welche Sicherheitsmaßnahmen müssen beim Aluminium-Schweißen beachtet werden?

Man muss eine Schutzmaske tragen, um sich vor schädlichen Gasen und Dämpfen zu schützen. Eine gute Belüftung und Absaugung am Arbeitsplatz sind ebenfalls wichtig.
Autor: